Quellen aus der Kienzle-Unternehmensgeschichte

Über das im Buch veröffentlichte Material gibt es eine ganze Reihe weiteres interessantes Material zur Kienzle-Geschichte. Die erste und die letzte Ausgabe sollen hier kurz vorgestellt werden.

 


Aus der ersten Betriebszeitung 1951

 

Ein besonders wertvolles Dokument zur Kienzle-Geschichte sind die Ausgabe der eigenen Betriebszeitung "Kienzle-Blätter", die ab 1951 mehrfach jährlich erschienen und die regelmäßig Veränderungen und Neuerungen im Unternehmen dokumentierte. Die Kienzle-Bätter erschienen bis zum Verkauf des Familienunternehmens an die Mannesmann AG und dokumentieren somit die drei Goldenen Jahrzehnte der Firmenentwicklung.

Im Mittelpunkt der ersten Ausgabe standen einige weihnachtlichen Gedanken und Texte, ein Rück- und Ausblick des Geschäftsführenden Gesellschafters, Dr. Herbert Kienzle, eine Reportage zur Reise des Kienzle-Service durch Südamerika, ein Artikel über eine Turnierteilnahme der Kienzle-Fußballmannschaft am Genfer See und einige Kurzporträts zu Jubilaren in der Belegschaft. Diese Mischung aus offiziellen Texte der Unternehmensführung an die Mitarbeiter, Zeitgeist, Geschichten aus dem Unternehmen und über seine Produkte und Menschen sowie etwas Unterhaltung war typisch für alle folgenden Ausgaben.

 

Das Produktspektrum der Kienzle Apparate

In den jungen Jahre der Bundesrepublik war das Produktionsprogramm des Unternehmens einerseits durch den erfolgreichen Wiederbeginn mit dem "traditionellen" Programm, v.a. Taxameter und Fahrtschreiber, somit mit dem Einstieg in neue Geschäftsbereiche gekennzeichnet.

Diese Bildergalerie aus dem ersten Heft der Kienzle Blätter zeigt dies sehr anschaulich. Zum einen konnte man den 200.000. Fahrtschreiber feiern, der seit Firmengründung gefertigt worden war, zum anderen waren es neue Produkte wie der "Geld- und Literzähler", dem Preisrechner für die moderne Tankstelle, sowie Buchungsmaschinen aus Villingen und dem Zweigwerk Oberndorf, die dabei waren, ihre ersten Kunden zu finden.

Kleine Geschichte aus den Kienzle-Blättern, Weihnachten 1951
Kleine Geschichte aus den Kienzle-Blättern, Weihnachten 1951

"Fahrtschreiber als Arznei"

In der ersten Ausgabe finden sich auch kleine Geschichte wie diese aus den Anfangsjahren des Unternehmens, als der Unternehmensgründer Dr. Herbert Kienzle und seine Mitarbeiter potentiellen Kunden noch die Vorzüge des neuen Geräts Fahrtschreiber erläutern und demonstrieren mussten.

Die letzte Ausgabe der "Kienzle Blätter"
Die letzte Ausgabe der "Kienzle Blätter"

Aus der letzten Ausgabe der Kienzle Blätter 1982

 

Die letzte Ausgabe der Betriebszeitung erschien kurz nach dem Verkauf des Unternehmens an die Mannesmann AG. Neben besinnlichen Texten und Bildern zur Adventszeit finden sich vor allem Nachrichten über die veränderte Zusammensetzung in der Geschäftsführung, auf wichtigen Management-Positionen und über neue Entwicklung im kriselnden Geschäftsfeld Datensysteme. So wird die neue Vertriebsstruktur für Kienzle-Computer präsentiert. Kienzle produziert nun einen eigenen Bildschirm und im Zweigwerk Obernorf ist die Montage von Druckern für das neue Tochterunternehmen Mannesmann Tally Elchingen angelaufen.

Lange Listen von Geburtstagen, Hochzeiten, Geburten, Todesfällen und Arbeitsjubilaren zeugen von der großen Zahl an Kienzle-Mitarbeitern. Der internationale Fokus der Kienzle-Geschäfte wird ebenfalls in mehreren Artikeln deutlich: Es wird stolz von über 10.000 Servicemitarbeitern berichtet, die weltweit im Dienst des Apparatebereichs stehen, Interviews mit einer US-Amerikanerin im Kienzle-Service und einem Kienzle-Azubi in Australien werden abgedruckt.

Vergleicht man die beiden Titelbilder von 1951 und 1982, dann fällt die Ähnlichkeit des Motives auf: Beide Bilder zeigen Facharbeiter in der Montage bzw. in der Ausbildung. Beide Mitarbeiter sind konzentriert in ihrer Arbeit versunken und vermitteln so ein Bild von der hohen technischer Komplexität und den Anforderungen an das eigene Personal.