Kienzle steht für die Doppelstadt Villingen-Schwenningen

Seit 1972 sind Villingen und Schwenningen eine gemeinsame Stadt. Wie kaum ein anderes Unternehmen steht der Name Kienzle für beide Stadtteile.

Zur Gründung der Doppelstadt gratulierte Kienzle Apparate GmbH und schenkte der neuen Stadtverwaltung ein leistungsfähiges Computersystem der Klasse 6000.  Der entsprechende Vorgang kann in der Betriebszeitung Kienzle Blätter nachgelesen werden:

 

Herbert Ackermann: Großzügiges Präsent für die gemeinsame Stadt, in Kienzle Blätter 1/1972

Hier der vollständige Artikel:

 

"Es war eine schlichte aber denkwürdige Feierstunde, zu der sich am 1. März 1972 namens der Stadt Vil­lingen-Schwenningen Oberbürgermeister Dr. Ge­bauer und Finanzdirektor Heimburger, für die Kienzle Apparate GmbH die Geschäftsführer Dipl.-Volkswirt Jochen Kienzle, Dipl.-Ing. Herbert Kienzle, Dr. Fah­nauer sowie die Prokuristen Personaldirektor Zieglwalner und Finanzdirektor Baumann eingefunden hatten. Im Sitzungssaal der Stadtkasse vollzog Dipl.­ Volkswirt Jochen Kienzle durch Verlesung und Über­reichung einer Schenkungsurkunde die offizielle Übergabe eines Computers Kienzle 6000 an die ge­meinsame Stadt. Damit sind nunmehr zwei moderne Elektronenrechner dieses Typs bei der Stadtverwaltung im Einsatz. Bekanntlich gilt der Computer Kienzle 6000 auf dem Gebiet der Mittleren Daten­technik als Spitzenprodukt, dessen Technik und Lei­stungsvermögen völlig neue Maßstäbe setzten.

 

Es ist verständlich, daß diese Schenkung eine be­sondere Ausnahme darstellt, die schon durch die Einmaligkeit des Städte-Zusammenschlusses und die damit verbundene Schaffung einer neuen Ver­waltungseinheit von rund 80 000 Einwohnern begrün­det ist. Im Text der Schenkungsurkunde klangen aber auch andere Motive an: Die Wiege unseres Unter­nehmens hat einst in Schwenningen gestanden, und es besteht so eine historische Brücke, deren Funda­mente in einer Zeit gegossen wurden, als noch nie­mand an die Bildung eines gemeinsamen Verwal­tungsorganismus über die alten Ländergrenzen hin­weg dachte. Oberbürgermeister Dr. Gebauer wertete in seiner Dankadresse das Geschenk als Symbol der Verbundenheit und Aufgeschlossenheit. Der Sach­wert sei groß, doch noch höher müsse man den ideellen Wert schätzen.

 

Gastgeber und Gäste besichtigten anschließend im Computerraum die neue Anlage bei der Arbeit. Finanzdirektor Heimburger betonte, daß bereits 35 Programme am Laufen seien. Besondere Anerkennung wurde den Organisatoren des Hauses Kienzle zuteil, die in hervorragender Sachkenntnis auf die Wünsche der Stadtverwaltung eingegangen seien. Der Computer Kienzle 6000 ist gerade auf dem Ge­biet des kameralistischen Rechnungswesens, also bei Gemeinden, Kreisverwaltungen usw., sehr er­folgreich. Magnetkonten-Computer und die Direkte Datenverarbeitung haben wesentlich dazu beigetra­gen, daß die EDV sich im öffentlichen Rechnungs­wesen schneller durchsetzen konnte, als man dies früher einmal erwartet hat.

 

So kann die Stadtverwaltung Villingen-Schwenningen schon nach relativ kurzer Zeit echte Rationalisierungserfolge bestätigen. Nachdrücklich wurde betont, daß die Zusammenfassung des Rechnungswesens der beiden Städte und die gleichzeitige Integration einer Reihe von Landgemeinden ohne den Einsatz der beiden Kienzle-Computer wohl kaum möglich gewesen wäre. Sinn und Zweck der Schenkung erfüllen sich somit: Dem jungen Gemeinwesen konnte eine echte Starthilfe gewährt werden!"

 

H. Ackermann

 

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Kompletter PDF-Originalartikel zur Kienzle-Gratulation
Die Kienzle-Geschäftsführung gratulierte zur Gründung von Villingen-Schwenningen. Die Eigentümerfamilie Kienzle entstammt dem württembergischen Teil Schwenningen, war aber spätestens mit der Gründung des Villingen Unternehmens Kienzle Apparate auch im badischen Teil sehr präsent.
Kienzle Blätter 1972-1 Gratulation zur V
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